Die Klasse 8b des PG Bad Buchaus beschäftigte sich im EK-Unterricht anlässlich des Weltwassertages am 22.März 2016 mit dem Thema „Wasser für eine nachhaltige Welt“. Die Thematik hat auch einen deutlichen Bezug zum Profil der UNESCO-Schulen.
Auf Grundlage des Weltwasserberichtes 2015 der Vereinten Nationen standen die Themen „Wasser – ein grundlegendes Menschenrecht“, 900 Millionen Menschen ohne sauberes Wasser“ und der „Kampf ums Blaue Gold“ im Fokus der Recherchen. Hierbei wurde großen Wert auf den politischen Aspekt „Wem gehört das Wasser?“ gelegt, der zeigt, wie sich mächtige Konzerne Quellen in unterschiedlichen Ländern sichern, um dort Trinkwasser in Flaschen herzustellen und es wiederum an Ort und Stelle zu verkaufen oder auch in entferne Gebiete zu exportieren. Dass es so etwas wie Water-Grabbing gibt und wieviel virtuelles Wasser zur Herstellung eines Rindersteaks notwendig ist, hat manchen Jugendlichen in Erstaunen versetzt.
Dieses kleine Projekt möchte die Klasse 8b verstanden wissen als Beitrag unserer Schule zu den Zielen der Unesco (Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen), die sich unsere Schule auf die Fahnen geschrieben hat.
U.Boss 10.5.2016
Wasser ist das Lebensmittel Nummer Eins und wird von uns nur allzu gerne in der leichten und praktischen Plastikflasche gekauft. Für das geschmacklose und farblose Wasser aus der Flasche legen wir gerne das Doppelte oder Dreifache auf den Tisch. Gesünder als Leitungswasser ist das Wasser aus Plastikflaschen nach Meinung von Experten in der Regel aber keineswegs. Für die Wellness- und Lifestyle-Idylle bezahlen wir aber trotzdem gerne und verursachen mit unserem Wasser aus der Plastikflasche ein ökologisches Desaster. Wer sein Trinkwasser vom heimischen Hahn zapft, der spart Geld und schont die Umwelt.
Der Verbrauch von Flaschenwasser boomt. 89 Milliarden Liter Wasser werden jährlich weltweit in Plastikflaschen abgefüllt. Alleine in den USA werden pro Sekunde über 1500 Plastikflaschen(!) verbraucht. Rund 80 Prozent dieser Flaschen werden nicht recycelt. In Deutschland sieht die Situation ähnlich dramatisch aus. Mindestens 800 Millionen PET-Flaschen (1,5 l, 1 l und 0,5 l) sind pro Jahr in Deutschland im Umlauf. Weniger als 1/3 des deutschen Mineralwassers wird noch in Glasflaschen verkauft (60 Prozent wird in Plastikflaschen verkauft).
Die Ökobilanz der Plastik-Flasche: Ein Desaster
Flaschenwasser verursacht 90 bis zu 1.000 Mal mehr Umweltbelastungen als Leitungswasser. Bei Wasser aus Plastikflaschen fällt diese Ökobilanz noch viel verheerender aus. Denn hergestellt werden die praktischen PET-Flaschen aus Kunststoff, der wiederum aus Erdöl hergestellt wird. Der Transport des Flaschenwassers ist bei den in der Regel langen Lieferwegen zudem energieaufwendig und belastet die Umwelt (das gilt natürlich für die Glasflasche wie für die Plastikflasche).
Recycling? – Fehlanzeige. Pfand bedeutet nicht gleich Recycling. Einwegflaschen sind ein klarer Trend – Mehrwegflaschen sind nach Erkenntnissen der Gesellschaft für Konsumforschung zunehmend out. Die Plastikflaschen werden nicht nur ins Ausland verschifft, sondern belasten zunehmend unsere Umwelt. Ganze 500 Jahre kann es dauern, bis Plastik zerfällt.
Leitungswasser ist in der Regel genauso gesund wie Flaschenwasser
Leitungswasser ist in der Regel genauso gesund wie das Wasser aus der Flasche – in einigen Fällen ist es sogar ratsamer, Leitungswasser zu trinken. Denn dass Plastik nicht gerade gesundheitsfördernd ist, haben zahlreiche Studien gezeigt. Abbauteile des Kunststoffs können in das Wasser übergehen und verändern nicht nur Geschmack, sondern auch die Zusammensetzung des Wassers. Plastikwasser weist nach jüngsten und auch älteren Studien hormonelle Belastungen auf. (Die Universität Frankfurt zum Beispiel hat in einer Studie nachgewiesen, dass Mineralwasser aus Plastikflaschen mit hormonell wirksamen Substanzen belastet ist.) Während Leitungswasser an vielen Orten der Welt keine Trinkwasserqualität hat, gilt es in Deutschland als das am besten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Die Mineral- und Tafelwasserverordnung schreibt weniger Grenzwerte vor als die Trinkwasserverordnung. So darf Leitungswasser beispielsweise nur 10 µg/ Liter Arsen enthalten, Mineralwasser bis zu 50 µg/ Liter. Mehr dazu finden Sie auch auf den Trinkwasser-Themenseiten des Umweltbundesamts 2011.
Quelle: https://utopia.de/leitungswasser-statt-plastikflaschen-10610/